Über den Kunstsaal

Begegnungsstätte auf geschichtsträchtigem Raum

Der Kunstsaal Lüneburg befindet sich auf dem geschichtsträchtigen Gelände der ehemaligen Lüner Kaserne, deren Gebäude seit der Privatisierung im Jahr 1999 vollständig in privater Nutzung sind. Nach langen Jahren der überwiegend militärischen Nutzung seit Beginn des 19. Jahrhunderts sind die Räumlichkeiten heute ein Ort, der von seiner ursprünglichen Bestimmung nicht weiter entfernt sein könnte.

Wo früher strenger Drill herrschte und Disziplin das oberste Gebot war, begegnen sich heute Menschen im kulturellen Austausch und genießen das harmonische Zusammensein in außergewöhnlicher Atmosphäre.

Für alle an einer detaillierteren Geschichte des Ortes Interessierten haben wir die wichtigsten historischen Eckdaten im Folgenden übersichtlich zusammengefasst:

Die Geschichte der Lüner Kaserne

1813 wird ein erster Dragonerregiment von Oberstleutnant von Estorff in Lüneburg aufgestellt. Es folgte damit dem Aufruf deutscher Landesfürsten zur Bildung von Freikorps gegen die napoleonische Besatzung. Das Regiment nimmt an den Befreiungskriegen teil und ist beim Sieg über Napoleon in der Schlacht von Waterloo dabei.

Bis 1818 bleibt dieses Regiment im besetzen Frankreich stationiert.
1818 kehrt es nach Lüneburg zurück, wo das Regimentsstabsquartier in der kleinen Schloßkaserne am Markt – heute Land- und Amtsgericht – untergebracht wird. Die Mannschaftsgrade werden nur im Frühling und im Herbst zur Ausbildung einberufen und befinden sich die übrige Zeit im Urlaub.

1824 wird mit Planung und ab 1827 mit der Errichtung der „Lüner Kaserne“ – damals weit vor den Toren – der Stadt begonnen. 1828 wird die Kaserne vom Militär bezogen. In der Folgezeit nimmt das Regiment an verschiedenen Feldzügen des Deutschen Bundes teil. 1878 wird die Kaserne vergrößert, u.a. werden diese Gebäude als Stallungen von Pferden mit darüberliegenden Futterlagern umgebaut.

Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg wird das Regiment in Lüneburg aufgelöst. Erst 1920 werden Einheiten der neu gegründeten Reichswehr – des sogenannten 100.000-Mann- Heeres – in der „Lüner Kaserne“ stationiert.

1935 wird unter Hitler die allgemeine Wehrpflicht eingeführt und der Bedarf an Kasernenanlagen steigt enorm. Auch die „Lüner Kaserne“ wird erheblich erweitert und umgebaut, u.a. die Tore in diesem Gebäude gebaut.

Bis zur bedingungslosen Kapitulation Deutschlands vor den Alliierten nutzen verschiedene Einheiten der Kaserne.

Nach der Übernahme durch die Alliierten dient es nacheinander als Kriegsgefangenenlager, Ausländersammellager und dann als Standort verschiedener Einheiten der Siegermächte. 1950 wird eine Einheit der „German Service Organisation“ in der Kaserne verlegt, einem Vorläufer des Bundesgrenzschutzes, der 1959 die Kaserne übernimmt.

Nutzung durch den Bundesgrenzschutz

Mit dem Ende des Bundesgrenzschutzes in Lüneburg in der Folge der Wiedervereinigung beginnt die zivile Nutzung der Anlagen der „Lüner Kaserne“ als Arbeitsgericht, als ZAST-Unterkunft, Eichamt und vielem anderen.

Im Jahr 1999 wird mit dem Verkauf der Gebäude an private Investoren begonnen und mit der völligen privaten Umnutzung der ältesten Lüneburger Kaserne ein Schlussstrich unter die militärische Vergangenheit der Anlagen gezogen.

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